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Turbo 5G? Nun mal ganz langsam!
Da wird derzeitig ein Tamtam um die 5G Frequenzversteigerungen gemacht, ich kann es nicht mehr hören.
Mal ein paar Fakten:
Die Reichweite von 5G Antennen ist geringer, als jene von 4G und darunter. Das bedeutet: es müssen viel mehr Antennen her, Netzausbau ist noch mehr angesagt. Das wird teuer für die Netzbetreiber, also für uns alle vermutlich. Regionen, welche heute noch nicht für 4G interessant genug sind, bekommen doch morgen deshalb nicht 5G, mit viel mehr Aufwand und Kosten. Machen wir uns doch nichts vor.
LTE (4G) Netze könnten theoretisch jetzt schon maximal 1 Gbit/s liefern. Das reicht übrigens sogar für 4K Video-Streamings aus! Haben wir die, haben wir die flächendeckend? Nein.
Jede Funkantenne benötigt einen was? Richtig, einen entsprechenden DSL-Anschluss im Boden. Haben wir die, haben wir die flächendeckend? Nein.
Ein Kunde hat seine Niederlassung in der Landsberger Allee und bekommt von der Telekom 16 Mbit/s, welche noch nicht einmal erreicht werden. Nicht irgendwo auf dem Land, sondern mitten in Deutschlands Hauptstadt und das im Jahr 2019! (es sind übrigens 37 Meter bis zum nächsten Glasfaseranschluss.) Ein eher unbekannter Anbieter würde für den Kunden sogar den Bürgersteig ausbuddeln. Von der TK wird derzeitig keine Steigerung in Aussicht gestellt.
Ein anderer Kunde hat in Falkensee ebenfalls nur 16Mbit/s. Der Witz hierbei: Glasfaser liegt bereits in dem von ihm verwendeten Schaltkasten auf der Straße. Da fasste sich sogar der Telekomtechniker am Bereitstellungstermin an den Kopf. Beide Kunden müssen sich übrigens mit der Speedport Hybrid Krücke helfen, um halbwegs auf 20Mbit/s zu kommen.
Auch falls ich mich wiederhole: Fährt man von Berlin nordwestlich mit dem Regio in die Uckermark, begegnet man ganzen 3-4 Funklöchern. Funkloch bedeutet, ich kann dort nicht einmal telefonieren, an mobiles Datennetz erst gar nicht zu denken.
"5G werde die Industrie revolutionieren. Hurra Hurra, Digitalisierung" hört man ständig die Tage. "Industrieroboter können somit in Echtzeit blablabla" Haben die Firmen alle kein WLAN mehr? Sollen sich die Roboter erst mit dem Umweg über das Mobilfunknetz mit dem DSL Anschluss des Firmenservers verbinden ja? Aha, ich verstehe. Ein WLAN nach dem Standard 802.11n kann heute bereits bis zu 300 Mbit/s, 802.11ac sogar 6936 Mbit/s. Standard im LAN einer solchen Firma sind Giganetzwerke mit 1 Gbit/s. Also alle Roboter können bereits heute perfekt und schnell intern kommunizieren. Zukünftig soll das aber über das 5G Netz realisiert werden, weil besser? Aha. Ach ja, autonome Fahrzeuge brauchen natürlich 5G. Das verstehe ich tatsächlich, werde diese aber zu Lebzeiten nicht mehr erleben.
Gesundheitliche Risiken?
"Ein kleiner Insiderkreis bewertet die Gefahren
Aber stimmen die Verheißungen überhaupt? Und welche Risiken sind damit verbunden? Diesen Fragen ist das Journalisten-Team Investigate Europe nachgegangen und auf erstaunliche Widersprüche gestoßen. Nicht nur ist völlig unklar, ob sich die geplanten Milliarden-Investitionen jemals rentieren werden. Zudem birgt das Vorhaben ein enormes Risiko, das die Verantwortlichen totschweigen, während es immer drängender wird: Eine wachsende Zahl von Studien deutet darauf hin, dass die für den Mobilfunk genutzte elektromagnetische Hochfrequenzstrahlung die menschliche Gesundheit schädigen kann, indem sie etwa Krebs erzeugt oder den männlichen Samen schädigt.
Die zuständigen Institutionen von der Weltgesundheitsorganisation über die EU-Kommission bis zum deutschen Bundesamt für Strahlenschutz überlassen es jedoch einem kleinen Kreis von Insidern, die Grenzwerte zum Schutz der Bevölkerung festzulegen. Doch dessen Mitglieder blenden viele unbequeme neue Erkenntnisse aus." Quelle: tagesspiegel.de
Ok, also 5G um die Weltüberbevölkerung einzudämmen, das verstehe ich. Ich sehe gerade, das Internet ist voll mit Bedenken und Studien. Viel Spaß beim Googlen.
Doch halt, es wird definitiv einen Gewinner geben, den Finanzminister. Heute wurde bei der Frequenzversteigerung bereits die 2 Milliarden Marke überschritten. Sehr schön.
Ich vermute, der eine oder andere Mitbieter wird sich finanziell übernehmen. Dann werden zwar Frequenzen gekauft, aber es wird kein Geld mehr da sein für den ja nun benötigten Netzausbau.
5G? Noch lange nicht, Amen!
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